3 Fans am Weg nach Linz zur Ars Electronica
und dem Fest der Fantasie auf Burg Kreuzen
August 2010
HINWEIS: Die
Ausstellung
wurde bis 27.3.2011 verlängert!!!
Hinfahren und ansehen - es lohnt sich!
"Das universelle Buch" von Paul Otlet - eines der Hauptthemen der Ausstellung
So sah Albert Robida vor 120 Jahren die Welt in 100 Jahren (mehr über Robida hier)
Erich Zott und Aneschka vor der gigantischen Das Haus der Zukunft dreht den Wohnbereich Ein gigantischer Videotisch führt den Donnerstag den 12.8. brachen Aneschka, Erich Zott und ich
auf nach Linz. Gegen 10 h trafen wir im Ars Electronica Center den in
OÖ lebenden Nik Stockhammer, Uraltfans noch aus der
Zeit der berühmten Linz-Cons in den 60ern bekannt. Zuerst besuchten wir den DeepSpace, einen
mehrstöckigen dunklen Raum, wo auf den Wänden UND
Fussboden extrem hochauflösende Bilder, Videos und 3
D-Objekte gezeigt werden. Wir hatten Glück, es gab eine
Kurzfassung der Reise durch unser Sonnensystem, das dank der
3-D Effekte und da wir uns INMITTEN der Planeten und Monde
befanden, ein sehr beeindruckendes optisches Erlebnis
war. Da (in diesem Falle) leider drei Kindergruppen im Raum
waren, kürzte die Vorführerin die Reise durch das
Sonnensystem ab (der Trost, um 12 h würde man diese
Präsentation 30 Minuten lang vorführen half uns
das wenig, aber auch die 10 Minuten die wir sahen waren
überaus beeindruckend), stattdessen wurde eine
virtuelle 3D-Welt für Kinder gezeigt, die origineller
weise in einer 2D-Welt spielte. Gezeigt wurde eine Insel, auf der alles aus Papier
geschnipselt war, die Figuren, die Bäume, alles. Nur
der Buntofant war körperlich präsent und spuckte
Farben auf die Insel. Wie schon bei der Weltraumreise steuerte die
Vorführerin auch durch diese Welt mit einem iPod-Touch.
Die technische Leistung WIE die Show präsentiert wurde
war ebenso beeindruckend wie das Dargestellte
selbst. Danach besuchten wir den Grund unser Anreise: Die
Ausstellung "Die Welt in 100 Jahren". Gemeint ist damit
nicht das Jahr 2110, sondern wie man um 1910 UNSERE
Gegenwart vorauszusehen versuchte. Großartig die vierteilige Bildwand mit Grafiken von
Albert ROBIDA: Eindrucksvoll genug, konnte man durch
Drücken auf verschiedene Tasten seine meisterlichen
Blicke in (seine) Zukunft zum Leben erwecken und
beispielsweise das Stampf-Flugzeug stampfte wirklich vor
unseren Augen über die vier Bildwände an
futuristischen Bauten und Szenen aus der Zukunft
vorbei. Dann gab es einen Tisch aus mehreren Bildschirmen und ein
Buch mit Grafiken Robidas. Schlug man im Buch eine bestimmte
Seite auf (zB, wie sich Robida die Zukunft des Reisens
vorstellte) wurde dies von einer darüber hängenden
Kamera registriert und man sah auf dem Bildschirmpult
animierte Bilder von Robidas Vorstellungen und jenen anderer
Utopisten, darunter auch viele Grafiken von SF-Büchern
und Magazinen. Die Wand dahinter (siehe Foto PULT) gehört dem
Projekt von Paul OTLET, der lange vor Google, Wikipedia und
anderen Wissens-Sammlern das gesamte Wissen seiner Zeit
zusammen zu fassen versuchte und allen Menschen zur
Verfügung stellte. Seine "Universelle Bibliothek"
sollte auch ein Vermächtnis für die Zukunft sein.
In Millionen Karteidaten wurde alles gesammelt, was man
wußte, Menschen konnten sich hier über
verschiedene Dinge informieren und wenn jemand etwas
über zB. "Utopia" wissen wollte sandte man einen Brief
an die Universelle Bibliothek und bekam alles vorhandene
Wissen zum Thema Utopia, beispielsweise. Daten wurden lokal gesammelt aber zentral erfasst. Diese
Sammlung dient selbst heute noch vielen Menschen als
wertvolles Suchinstrument. In einer Seitennische wurden Bücher zur
Zukunfts-Vorschau des 19. Jahrhunderts präsentiert,
dazu ein 60minütiges Video, in dem aus etwa 60
verschiedenen SF-Filmen und Fernsehserien eine SF-Collage
erstellt wurde, die durch eine Art Leitfaden zu einer Story
verknüpft wurde. Hauptprotagonist des durch viele
unterschiedliche SF-Film-Szenarien springenden "Helden" war
Data aus Star Trek. SEHR beeindruckend. Noch zu sehen bis 28.11., www.aec.at Nach einem Mittagessen im "Cubus"-Restaurant mit Blick
über die Donau machten wir auch einen kurzen
Stadtrundgang in der Linzer Altstadt.
Treppe zur Ars
immer Richtung Sonne (Robida)
Besucher in alle Formen der Prognosen,
hier die Mobilität der Zukunst
Der Videotisch reagiert auf verschiedene Befehle und bringt eine
Fülle
an Daten und Bildern über Zukunftsvisionen (Erich Zott, Nik
Stockhammer)
HINWEIS: Die Ausstellung wurde bis 27.3.2011 verlängert!!! - Ansehen lohnt sich!
ZUR AUSSTELLUNG (Text der Ars Electronica) Eine Reise in die Geschichte der Zukunft 16.6.2010&endash;27.3.2011 Die neue Ausstellung im Ars Electronica Center Linz ist eine Hommage an die Kreativität, den Mut und den Einfallsreichtum jener Menschen, die sich mit ihrer ganzen Persönlichkeit, ihrem Können und Wissen für eine Vision der Zukunft eingesetzt haben oder einsetzen. Die Ausstellung blickt auf einen Zeitraum von 200 Jahren: auf Zukunftsentwürfe, die vor rund 100 Jahren für unser Jetzt erdacht wurden und auf Visionen, die momentan für die nächsten 100 Jahre entwickelt werden. Als Vertreter aller VisionärInnen und WegbereiterInnen, die im Laufe der Menschheitsgeschichte an verschiedenen Zukünften" gearbeitet haben, stehen der französische Schriftsteller, Zeichner und Karikaturist Albert Robida (1848&endash;1926) und der belgische Visionär Paul Otlet (1868&endash;1944) im Zentrum der Ausstellung. Albert Robida Albert Robida hat in beeindruckender Voraussicht technologische und gesellschaftspolitische Entwicklungen beschrieben und gezeichnet, wobei er auch die kritischen und gefährlichen Seiten nicht außer Acht gelassen hat. Seine Themen, wie die Vernetzung der Menschen untereinander und mit Maschinen oder die Bevölkerungsexplosion und damit verbundene Nahrungsmittelprobleme sowie Architektur- und Verkehrskonzepte, sind auch heute, 100 Jahre später, höchst aktuell. Paul Otlet Während Albert Robida in seinen Büchern und Zeichnungen ein ganzes Zukunftsuniversum entwirft, fokussiert sich Paul Otlet auf die Bereitstellung von Wissen für alle Menschen. Gemeinsam mit dem Friedensnobelpreisträger Henri La Fontaine gründete Otlet das Mundaneum", eine Universalbibliothek und erste analoge" Suchmaschine, lange vor Google, Wikipedia und Amazon. Auch der freie und gleiche Zugang zu Wissen für alle Menschen ist mehr denn je ein aktuelles Thema. |
Nach der Ars fuhren Aneschka und ich dem Nik und Erich nach zur Burg Kreuzen, wo das "Fest der Fantasie" stattfand. Da meine letzten Follow-Con-Besuche in den 70ern stattfanden, war ich natürlich neugierig, wie sich das alles heute weiterentwickelt haben würde. Dieses FdF ist ERLEBTE Fantasie, d.h., man liest keine Fantasy, man LEBT sie. Fast alle der geschätzten 100 Teilnehmer/innen waren fantasievoll und aufwendig kostümiert, manche Zelte waren eines Königs würdig und beeindruckend riesige Aufbauten. Eine Woche kamen hier Freunde zusammen und erledigten "Spiele" (meist ritterähnlichen Charakters, aber verletzungsfreier ;-) , von der Wiener Gruppe sah ich auch eine Menge, auch Fans, die nicht mehr zu unseren Stammtischen kommen (Friedrich Trieblnig zB), und viele Fans aus (ur)alten Fantagen, Dieter Steinseifer zB. Gustav und Hubert waren nur Samstag am FdF (Fest der Fantasie), hätte ich gerne getroffen, aber kann man nix machen. Einer der Gründer, Edi Lukschandl (seinen Lord-Namen weiss ich leider nicht, aber dort haben alle Fantasie-Namen, gezahlt wurde auch nicht mit Euro, sondern Gräten), war mit seiner Nellie dort, Hubert Strassl war dann neben Axel Melhardt ein weiterer Gründer. Für mich war es wie ein Blick in die Vergangenheit und weckte Erinnerungen an die Follow-Cons der 70er (ich war immer nur Gast, kein Follower), Aneschka machte grosse Augen, auch Erich Zott war erstmals auf einem solchen Treff. Nur Nik, der selbst einmal Lord war, liess sein Fantasy-Kostüm im Wagen liegen, was schade war. Ein ereignisreicher Tag, der mit einer schönen Heimfahrt über den herrlichen Strudengau endete. |
Dieses Empfangskomitee soll Wanderer und Touristen aufhalten, wir werden aber durchgelassen und brauchen uns vor den martialischen Recken nicht zu fürchten. |
|
Edi Lukschandl, Nik Stockhammer und Robert Christ sind aktive Mitglieder |
Und unsere Pony gehört natürlich auch dazu .... |